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Segen für Schorndorfer Kindergarten
„Schön, dass ihr heut bei uns seid, seid willkommen, wünschen euch viel Spaß und Freud“. Bereits das Begrüßungslied der über 100 Kindergartenkinder und des gesamten Personals brachte am Sonntag den besonderen Anlass beim Hort „St. Maria“ mit der Segnung des neuen Anbaus sowie der Sanierung im Bestand zum Ausdruck.
Spaß und Freude hatten dann an diesem Nachmittag wirklich alle Gäste, ob Klein oder Groß, Jung oder Alt. Dazu beigetragen haben neben der Segnung ein buntes Programm samt Besichtigung der Räumlichkeiten, beste Bewirtung mit Speisen und Getränken sowie endlich warme Temperaturen. Auch zahlreiche Ehrengäste hatten sich eingefunden, etwa Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler und die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Hopp (CSU) bzw. Robert Riedl (Freie Wähler) sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen. Pfarrer Martin Schöpf segnete nicht nur den neuen Anbau, sondern auch die beiden komplett auf Vordermann gebrachten Gruppenräume im Obergeschoss des Bestandsgebäudes für die gelbe bzw. grüne Gruppe sowie drei Kreuze.
„Der Gemeinderat hat mit den stets positiven und einstimmigen Beschlüssen zum Umbau und der Erweiterung des Kindergartens den Wandel der Zeit in Gesellschaft, Familie und Beruf und daraus resultierend die Herausforderungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die erziehungsverpflichteten Eltern bzw. Alleinerziehenden, sowie die veränderten Ansprüche und notwendigen flexibleren Möglichkeiten in der Kinderbetreuung erkannt“, so 1. Bürgermeister Max Schmaderer in seiner Ansprache. An die anwesenden Vertreter von Seiten der Politik richtete das Gemeindeoberhaupt sowohl Dank als auch Kritik zugleich. Dank für die Förderungen von Seiten des Bundes (98.000 Euro) und des Freistaats (435.000 Euro). Doch bei Gesamtkosten von rund 1,4 Mio. Euro, wovon nur 802.000 als zuwendungsfähig anerkannt worden sind, liegt der Fördersatz im Verhältnis zu den tatsächlichen Aufwendungen lediglich bei gut 40 Prozent und der Eigenanteil der Gemeinde bei über 850.000 Euro. Ursprünglich hatte die Kommune mit 80 Prozent Förderung und einem Eigenanteil von etwa nur 200.000 Euro gerechnet. Noch viel mehr aber kritisierte Schmaderer die aktuelle Förderung von nur mehr 35 bis 40 Prozent durch das Land Bayern und null Prozent durch den Bund, „und das bei extrem gestiegenen Baukosten sowie weiterhin hohem Bedarf an Betreuungsplätzen“.
Ein Sonderlob richtete 1. Bürgermeister Schmaderer an das hochmotivierte und engagierte Personal des Horts, „die Kinder in den vier Gruppen werden hervorragend pädagogisch betreut und erzogen und mit insgesamt 14 pädagogischen Fachkräften liegt unser Anstellungs- und Fachkräfteschlüssel weit über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmaß“. Das Gleiche gelte für die Männer vom Bauhof mit Leiter Matthias Brummer an der Spitze, „ein starkes Team, welches hier großartiges geleistet und die gesamten Außenanlagen selbst geplant und in Eigenleistung in Rekordzeit perfekt umgesetzt hat“.
Für Franz Löffler galt die Devise „viel mitbringen und kurz reden“. Und so hatte der Landrat neben einem Spiel auch „a bißerl Geld“ mitgebracht. Zwei Punkte waren Löffler dennoch sehr wichtig herausgestellt werden. „Schorndorf ist eine Gemeinde, die ihre Kinder und Familien schon immer in den Mittelpunkt stellt“, so Löffler etwa mit dem Verweis auf die Abschaffung von Kindergartengebühren. Ein Dank galt des Weiteren den Eltern, „welche die Erziehung ihrer Kinder nicht an der Türklinke des Staates abgeben“. Elternbeirats-Vorsitzender Andreas Schmaderer verwies darauf, dass das Motto der Kommune, „Schorndorf – immer in Bewegung“ auch beim Kindergarten einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden sei: „Auch hier im Hort hat sich einiges an Baumaßnahmen bewegt“. Schmaderer dankte für die zeitgemäße Gestaltung der Räumlichkeiten und, „der Gemeinderat hat hier die Zeichen der Zeit erkannt“. Und noch etwas macht den Elternbeirats-Vorsitzenden stolz: „Der Kindergarten Schorndorf erweist sich nicht nur als Pflichteinrichtung, hier wird auch viel Liebe gelebt“.
Das Kindergartenpersonal machte ihre Eindrücke in Versform kund. „Gekostet hat es viel Zeit und Geld, jeder Arbeiter für sich ein Superheld“ war z.B. zu vernehmen, oder: „Lieferengpässe hin, Fachkräftemangel her, nicht alles war leicht, manches echt schwer“. Besonders gefordert sei das Gemeindeoberhaupt gewesen: „So manches Mal lagen die Nerven des Bürgermeisters blank, doch es wurde auch wieder besser, Gott sei Dank“. Leiterin Karin Wilken fasste zusammen: „Viele unserer Wünsche und Anliegen werden von der Gemeinde auch umgesetzt“. Sie dankte auch für die Finanzierung der zum Jubiläum angeschafften T-Shirts mit einer gesunden Erde auf der Vorderseite. „Wir legen sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, was auch in unserem Jahresthema „Schätze der Natur“ zum Ausdruck kommt“. Auf der Rückseite stehen die Wörter für wichtige Werte wie Zukunft, spielen, staunen, lachen, wertvoll“. Das neue Logo mit einer bunten Feder umfasst der Schriftzug des Leitgedankens: „Zwischen Spielen und Lachen werden die Seelen gesund!“.
Einen weiteren Höhepunkt bildete die formelle Schlüsselübergabe durch den Architekten Michael Steidl. Nach dem offiziellen Teil war viel Unterhaltung angesagt, etwa mit Zaubervorführungen und Luftballonmodellieren. Dank vieler Barspenden gerade auch von den am Bau beteiligten Firmen sowie einer Tombola-Verlosung dürfen sich die Kindergartenkinder schon bald noch über ein nachträgliches Geschenk und eine weitere Attraktion freuen: Eine Seilbahn im benachbarten Abenteuerspielplatz.
Bürgermeister-Zitat
„So eine Baustelle habe ich in meinen 33 Jahren als 1. Bürgermeister noch nicht erlebt“. Max Schmaderer mit Verweis auf Corona-Pandemie, Materialmangel und Fachkräftemangel, die immer wieder für Verzögerungen sorgten, sowie die explodierenden Preissteigerungen.