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Gnadenlos im Bayerwald: Faschingbauer stellt neuen Kriminalroman vor
Erst am Mittwoch ist der neueste Regionalroman „Gnadenlos im Bayerwald“ erschienen. Nur zwei Tage später gab Manfred Faschingbauer im Rahmen einer Lesung etwas Einblicke sowohl in das neue Werk als auch in den Alltag eines Schriftstellers.
Der Schorndorfer Gemeindebücherei mit der ehrenamtlichen Leiterin Aloisia Engl ist es immer wieder ein Anliegen, bei Lesungen vor allem regionalen Autoren die Möglichkeit zum Vorstellen ihrer Werke zu geben. Manfred Faschingbauer gastierte schon einmal vor Ort, stellte 2018 das neue Buch „Bayrisch Kalt“ vor. „Von damals haben wir Manfred Faschingbauer noch in sehr guter Erinnerung, er unterhält seine Leser mit ganz viel Spannung“, so Aloisia Engl bei der Begrüßung. Erfreulich: Trotz Sturm und Regen zeigte sich der Mehrzweckraum der Grundschule mit interessierten Zuhörern recht gut besetzt, darunter auch das Gemeindeoberhaupt Max Schmaderer.
Zwischen 2018 („Bayrisch Kalt“) und 2023 („Gnadenlos im Bayerwald“) hat Manfred Faschingbauer noch den Kriminalroman „Bayrisch Tod“ herausgebracht. Aufgrund der Pandemie gab es dazu allerdings nur eine einzige Lesung. Wie für alle seine Kriminalromane besteht auch für das neueste Werk ein realer Hintergrund. Dieses Mal war es eine Person, die Manfred Faschingbauer zum Schreiben inspiriert hat, der Heimatforscher und Buchautor Sepp Propst aus Regen. Er bietet auch mythische Wanderungen an und ist Sagen und Legenden auf der Spur. Der „Aufhänger“ für diese Geschichte sind keltische Opferstätten, die auch im Bayerischen Wald zu finden sind. Mit mehreren Auszügen nahm anschließend Manfred Faschingbauer die Zuhörerschaft mit hinein in seinen neuen Kriminalroman.
Bei Deggendorf wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der „Soko Magdalena“ herrscht alles andere als gute Stimmung, denn man kommt nicht so recht weiter. Auf der Schulter der Toten prangt ein geheimnisvolles Symbol: ein eingebranntes Keltenherz. Doch der Name der toten Frau bleibt unbekannt: „Niemand kennt sie, niemand vermisst sie, als hätte es sie nie gegeben“. Dann bekommen die Ermittlungen eine neue Spur, verlaufen in eine neue Bahn. Auf der Zeller Höhe, oberhalb von Igleinsberg, befindet sich bei Prackenbach die Kesselbodenkapelle, beschaulich und still eingebettet im Wald. Gleich in der Nähe entdeckt eine Wandergruppe in einer keltischen Opferstätte ein menschliches Herz. Damit beginnt für Kommissar Moritz Buchmann und seine Kollegin die atemlose Jagd nach dem Täter. Die Leiche zum Herz wird in Regensburg gefunden, es gehört zu einem ehemaligen Landtagsabgeordneten. „Vermutlich ein Ritualmord“. Doch was hat der Tote in Regensburg mit dem der jungen Frau zu tun? Jetzt geht es erst richtig los, es folgen weitere Leichen und weitere Fundorte. Hinter all dem steht das Schicksal von Tamara, die aus der Nähe von Ostrava in Tschechien stammt. Ihr Leben wird rückblickend, von der Kindheit bis zum Tod, immer wieder eingebunden. Die beiden Kommissare müssen sich fragen, ob sie dem Täter wirklich auf der Spur sind, oder ob er sie zu Figuren in einem Spiel gemacht hat, das sie nicht gewinnen können. Manfred Faschingbauer abschließend: „Ich hoffe, dass die Leser Spaß mit dem 400-Seiten-Werk haben“.
Im Anschluss stellten Zuhörer noch Fragen und erfuhren etwas mehr über die Arbeiten eines Autors hinter den Kulissen. Die größte Hürde sei nicht das Schreiben selbst, sondern nach der Fertigstellung einen Verlag für den Druck zu finden. Für das erste Buch „Der fünfte Junge“ hat schließlich der Spielberg-Verlag aus Regensburg zugesagt. Inzwischen kann Faschingbauer als Verlagspartner auf den Gmeiner-Verlag in Baden-Württemberg zählen, der sich unter anderem auf Regionalkrimis fokussiert und ein wesentlich größeres Lesereinzugsgebiet gewährleistet. Für „Gnadenlos im Bayerwald“ stand der rote Faden von Anfang bis zum Ende in etwa fest. „Es gilt die Leser immer wieder in die Irre zu führen und doch wieder Hinweise zu geben, wer der Täter sein könnte“. Die Titel für die Bücher kommen nicht von ihm selbst, sondern vom Verlag. So hätte Faschingbauer für seinen neuen Regionalroman lieber den Titel „Keltenherz“ gesehen. Den nächsten Krimi hat Faschingbauer noch nicht im Kopf, „die Geschichte muss mir über den Weg laufen, das kann schon morgen sein“. So wie die Begegnungen mit Heimatforscher Sepp Probst für das aktuelle Werk. „Schreiben macht mir Spaß, Lesungen machen mir Spaß“ und so sollte der nächste Fall von Kommissar Moritz Buchmann wohl nicht zu lange auf sich warten lassen.
Wunderschön musikalisch begleitet wurde die Lesung vom Duo „musica Amabile“, Anja Heuberger (Gesang) und Martin Lausser (Piano) mit passenden Titeln wie etwa dem Schlager „Kriminal-Tango“ oder „Sound of Silence“ (englisch „Der Klang der Stille“). Ehrenamtliche Büchereileiterin Aloisia Engl überreichte sowohl an Manfred Faschingbauer als auch an das Musik-Duett jeweils ein kleines Geschenk. Abschließend signierte der Autor noch gerne seinen neuen Regionalroman.