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Gütesiegel Heimatdorf 2019
„Das ist eine große Ehre und Auszeichnung für unsere Gemeinde. Diese Auszeichnung haben sich die gesamte Bürgerschaft und alle Vereine verdient.“
Die Gemeinde Schorndorf hat es geschafft - Gütesiegel Heimatdorf 2019!!!
Im Rahmen des Wettbewerbs "Gütesiegel Heimatdorf 2019" zeichnete das Heimatministerium Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern mit besonders hoher Lebensqualität aus. Der Freistaat stärkt seine Kommunen, fördert das bürgerschaftliche Engagement der Menschen vor Ort, investiert in Strukturen, Institutionen und Innovationen.
Der Wettbewerb wurde 2019 zum ersten Mal durchgeführt, begonnen hat er bereits im Mai 2018 mit der Ausschreibung. Nach einer ersten Online-Bewerbungsrunde, an der sich bayernweit 150 Kommunen beteiligten, sowie dem Besuch einer hochkarätigen Jury vor Ort in Schorndorf im Mai 2019, schaffte es Schorndorf weiter in die Endrunde. Dafür qualifizierten sich aus jedem der sieben bayerischen Regierungsbezirke jeweils vier Kommunen. Davon wurden letztendlich im Rahmen der vierten und letzten Bewerbungsstufe wiederum zwei Gemeinden je Regierungsbezirk tatsächlich prämiert. Am 30.09.2019 ging im Heimatministerium der Festakt über die Bühne und die Schorndorfer Delegation durfte sich neben dem entsprechenden Gütesiegel zusätzlich über eine Geldprämie in Höhe von 60.000 Euro freuen. Aus der Oberpfalz wurde neben Schorndorf noch die Gemeinde Schwarzenbach ausgezeichnet.
Ziel des Wettbewerbs sei es, so Staatsminister Füracker, Gemeinden mit höchster Lebensqualität und besonderem Engagement von Seiten der Kommunalpolitik, der Bürgerschaft sowie der Vereine auszuzeichnen. „Wir schauen aber auch auf pfiffige Ideen als nächsten Schritt mit Blick in die Zukunft“, sagte Füracker mit Verweis auf die zu verwendende Geldprämie. Mit dem Gütesiegel werde bewusst der ländliche Raum in den Fokus genommen, „damit Menschen gerne dort bleiben oder dort hinziehen“. Im Sinne des in der bayerischen Verfassung verankerten Grundsatzes der „gleichwertigen Lebensbedingungen“ nehme die Heimatpolitik in Bayern einen hohen Stellenwert ein, „und hat damit Vorbildcharakter gefunden bis hinauf zur Bundesebene“. Der ländliche Raum sei noch nie so attraktiv gewesen, unterstrich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker mit Verweis auf Geburtenboom, Zuzug und sinkende Arbeitslosenzahlen. Das Ministerium versuche weiterhin neue Akzente in der Heimatpolitik zu setzen, „Heimat muss Zukunft haben“. Mit klugen Köpfen, engagierten Bürgern und Kommunalpolitikern sowie mutigen Unternehmen im ländlichen Raum sehe er dieser Aufgabe optimistisch entgegen. Am Dorf sei Gott sei Dank vieles noch selbstverständlich, „Bürger und Vereine prägen und gestalten dörfliches Leben“. Jeder, er sich einbringe, habe das empfinden selber etwas davon zu haben, „dass auch wieder etwas zurückkommt“.
Schorndorf - Eine Gemeinde zum Verlieben
Die Gemeinde hat in den letzten zwei Jahrzehnten beispielhaft mit viel Eigeninitiative, Herzblut, Investitionsmut und Zukunftsvertrauen den Ausbau ihrer Infrastruktur und ihres Ortsmittelpunktes vorangetrieben.
Sie kann als Musterbeispiel dienen, wie die Revitalisierung und Attraktivitätssteigerung von Ortszentren durch geschickte Verzahnung kommunaler und privater Projekte und Initiativen auch ohne große staatliche Fördermaßnahmen gelingen kann.
Durch die stetige Ausweisung von Baugebieten für junge Familien und dem kontinuierlichen Ausbau der notwendigen Infrastruktur mit Kindergartenneubau, der mehrmaligen Erweiterung und Sanierung der Grundschule, der Einrichtung von zwei privat geführten Kinderkrippen, konnte eine stetig steigende Einwohnerentwicklung verzeichnet werden. Mit der Revitalisierung des Ortskerns mit Gemeindezentrum, Alten- und Pflegeheim und altersgerechter Wohnanlage erfolgte parallel auch eine Angebotsverstärkung für die älterwerdende Bevölkerung, ergänzt mit den Angeboten im Senioren- und Gesundheitsbereich und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.
Gerade der Neubau des Gemeinde- und Geschäftszentrums verbesserte die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte maßgeblich. Bemerkenswert ist hierbei auch das Konzept der Mehrfachnutzung des Gebäudes. So sind darin auch diverse Firmen und Dienstleistungsanbieter (z.B. eine große Physiotherapiepraxis und Fahrschulen) ansässig. Gerade in Zeiten der Diskussion um den zunehmenden Flächenverbrauch ein lobenswertes Konzept.
Während vielerorts vehement versucht wird, viel befahrene Durchgangsstraßen aus den Orten hinaus in die Landschaft zu verlagern, hat sich die Gemeinde Schorndorf bewusst gegen derartige Anstrengungen entschieden. Man lebt in Schorndorf bewusst mit, aber auch von der Staatsstraße und schätzt ihre Wirkung als Frequenzbringer für die örtlichen Einrichtungen und Gewerbetreibenden.
Die Anzahl an Einrichtungen und Angeboten des täglichen Bedarfs ist für eine Gemeinde mit knapp 3000 Einwohner beeindruckend. Auch die zahlreichen Freizeiteinrichtungen und kulturellen Möglichkeiten sowie die umfassenden Angebote der Kinder- und Seniorenbetreuung machen Schorndorf zu einer Gemeinde mit überdurchschnittlicher Lebensqualität. Zahlreiche generationsübergreifende Veranstaltungen und Angebote wie die von Kindern mitgestalteten Andachten in der Seniorenresidenz oder die Nachmittagsbetreuung der Schulkinder durch die örtlichen Vereine zeigen dies eindrucksvoll.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Gemeinde seit Jahren durch Eigeninvestitionen bewusst überdurchschnittlich attraktive Infrastrukturangebote für ihre Bevölkerung schafft, die über die Standardvorgaben hinausgehen (z.B. größere Betreuungsräume im Kindergarten).
Die positive Entwicklung Schorndorfs und das überörtlich bedeutende Angebot an Einrichtungen der Daseinsvorsorge hat im Übrigen auch dazu geführt, dass die Gemeinde zusammen mit der Nachbargemeinde Traitsching im Zuge der letzten Regionalplanfortschreibung als Grundzentrum ausgewiesen werden konnte.
Prämienverwendung
In der Gemeinde Schorndorf wird das gemeinsame Zusammenleben von Jung und Alt groß geschrieben. Dies zeigt sich einmal mehr bei der Verwendung der Prämie des Wettbewerbs.
In direkter Nachbarschaft zur bestehenden Senioren-Wohnresidenz und barrierefreien Wohnanlage soll durch Abriss und Nachnutzung eines Gebäudeleerstands inmitten des Ortes eine attraktive Freifläche mit Grünanlagen und Parkbänken und ein Gebäude mit ambulanter Tages-pflege sowie barrierefreien altersgerechten Mehrgenerationenwohnungen entstehen.
Vorgesehen sind darin auch Gemeinschaftsräume für Veranstaltungen sowie eine Gemeinschaftsküche, in der neben Kochmöglichkeiten für die Bewohner auch ein offener Mittagstisch angeboten werden soll.
Die Gemeinschaftsräume werden auch Bürgern und Vereinen für Veranstaltungen, Feiern oder regelmäßigen Treffen zur Verfügung stehen.
Durch das Neubauprojekt kann das Angebot für Senioren ausgebaut werden. Gleichzeitig wird ein zentraler Treffpunkt für alle Bürger geschaffen, der die Ortsmitte auch als sozialen Ortsmittelpunkt weiter stärkt und aufwertet.
Das Projekt zeigt auf beeindruckende Weise, wie es gelingen kann, eine lebendige und moderne Ortsmitte mit bürgernahen Angeboten für verschiedene Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Herzlichen Glückwunsch!